Auf den großen, alten Sessel bei Oma fernsehen war einer meiner liebsten Beschäftigungen am Abend als kleines Kind.
Schade nur, dass ich den Sender nicht bestimmen durfte :-(. Neben dem schrecklichen Dali, Dali mit Frank Elstner hatte
meine Oma eine Vorliebe für Naturdokumentationen wie Heinz Sielmann oder Jacques Yves Cousteau. Besonders die
Unterwasserdokumentationen ließen mein Herz schneller schlagen - doch bis ich das Tauchen entdeckte vergingen noch
viele Jahre...
Als James Bond in mehreren Filmen immer wieder Tauchszenen hatte, war das natürlich für einen kleinen Jungen noch
viel interessanter das Tauchen zu lernen - doch auch da fing ich noch nicht an ...
Es dauerte noch ein paar Jahre, denn ich war immer noch ein kleiner Junge und das Tauchen absoluter Randsport. Aber
im Jahr 2001 starte ich mit meiner damaligen Freundin in Kao Lak durch und seit dem bin ich SÜCHTIG nach Stickstoff,
Fischen und den unendlichen Weiten der Ozeane auf dieser Welt!
Die schnellsten, langsamsten, größten, kleinsten und auch die giftigsten Tiere Leben im Wasser und so gut wie alle sind
absolut friedlich. Insgesamt sind es weit über 30.000 Fischarten und es sind alle Superlativen vorhanden. Bestimmt gibt
es keinen Ort auf dieser Welt, der farbenfroher, spannender aber auch friedlicher und relaxter ist.
Zu Tauchen heißt sich das Wasser mit vielen Tieren und Pflanzen zu teilen und sich gegenseitig zu erkunden - dies kann
man erst verstehen, wenn man es gesehen hat. Eine Ruhe, die kein Wellnesshotel bieten kann und das Verbunden mit
dem Gefühl der Schwerelosigkeit.
Faszination pur heisst es auch beim etwas sportlicheren Strömungstauchgang in einem Channel, mit einem Strömungshaken
ausgerüstet hängt man sich an einen Felsvorsprung, hält Maske und Lungenautomat mit einer Hand fest und wartet auf
etwas Grosses. Plötzlich taucht ein Manta oder Hai auf und schwebt, als würde es bei ihm keine Strömung geben, elegant
und fast bewegungslos auf einen zu.
Spannung ist vor jedem Tauchgang auf ein Neues gegeben, denn auch in den schönsten Tauchgebieten dieser Erde, gibt es
mal mehr und mal weniger zu sehen. Das Meer, das über 71% der Erdoberfläche bedeckt, legt nicht alles offen dar. Somit
ist man beim Tauchen ein Jäger, ohne wirklich was zu jagen, vielmehr sucht man die Korallenriffe mit seinen Blicken ab
und schleicht sich dann langsam an seltene Wesen an.